Vogelfutterhäuschen oder Vogelfutterspender?

Tipps zur richtigen Handhabung und Standortwahl

Auch wenn die in weiten Teilen Deutschlands ungewöhnlich hohen Temperaturen aktuell nicht wirklich an den Herbst erinnern, so ist dieser dennoch in vollem Gange. Wer aufmerksam ist, konnte dies auch bereits in den letzten Wochen bei vielen Tieren beobachten. Eichhörnchen suchen ihre Wintervorräte, Admiralfalter sammeln sich an warmen Hauswänden und die meisten Wespennester sind schon abgestorben. 

 

Auch etliche Zugvögel haben bereits ihre alljährliche Reise gen Süden angetreten. Doch nicht alle Vögel verlassen uns im Winter, sondern harren in ihren Brutgebieten aus. Diese sogenannten Standvögel sind daher momentan auch sehr eifrig damit beschäftigt, sich ein isolierendes Fettpolster anzufressen. Eine wertvolle Hilfestellung können wir den Vögeln dabei mit der Winterfütterung geben. Habt ihr eure Futterstelle schon einsatzbereit? Wir möchten euch anbei ein paar Tipps geben, wie sich verschiedene Futterplätze unterscheiden und welche Dinge ihr bei dem Anbringen und auch der Hygiene beachten solltet, damit die Vögel sorglos euren Garten am Futterhäuschen besuchen können.

 

Vor- und Nachteile von Vogelfutterhäuschen und Spendern

 

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Vogelfutterstellen: Das Häuschen (Vogelfutterhäuser) und der Spender (Vogelfutterspender). Sowohl das Vogelfutterhäuschen als auch der Vogelfutterspender haben Vor- und Nachteile. Während ein Häuschen meist etwas geräumiger ist und Platz für viele Vögel gleichzeitig bietet, so sind Spender in der Regel eher für weniger Vögel gleichzeitig ausgelegt. Dafür nehmen Vogelfutterspender oft viel weniger Platz in Anspruch und man kann sie leicht auch an kleinen Nischen auf weniger geräumigen Balkonen beispielsweise installieren. Ein weiterer Vorteil von Spendern liegt in der Hygiene. Dadurch, dass die Vögel nicht durch das Futter laufen und dieses möglicherweise durch Kot verunreinigen, ist die Gefahr einer Übertragung von Krankheitserregern wie der Vogelgrippe oder durch Trichomonaden deutlich reduziert. Vogelhäuschen dagegen sollten daher regelmäßig gesäubert werden um nicht im schlimmsten Fall ungewollt als Ansteckungsherd zu dienen. Ein Vorteil von vielen Vogelhäuschen liegt wiederum darin, dass das Futter durch die Bedachung vor Witterung und Nässe geschützt ist. Inzwischen gibt es aber auch einige Silos, die einen guten Regenschutz haben (Futterspender für Erdnüsse). Sowohl das Vogelhäuschen als auch das Vogelfuttersilo können so befüllt werden, dass keine umweltschädlichen Verpackungen wie die Netze von Meisenknödeln benutzt werden. Solche Netze können leider auch zu tödlichen Fallen für Vögel werden, wenn diese sich darin verheddern und sollten daher stets vermieden werden. Wir bieten daher in unserem Sortiment auch einige Meisenknödelhalter in verschiedenen Größen und Formen an.

 

Standortwahl für die Vogelfütterung

 

Alle unsere Vogelfutterhäuser vom Hersteller Hercules sind aus hochwertigem, robustem Holz gefertigt und werden nicht mit umweltschädlichen Lacken behandelt. Durch ihre rustikale Optik fügen sie sich zudem perfekt in natürliche Umgebungen ein. Und damit wären wir auch direkt beim nächsten wichtigen Punkt. Was sollte ich bei der Auswahl des Standortes für das Vogelfutterhäuschen- oder Spender beachten? Unsere Singvögel haben einige natürliche Feinde wie Sperber und Habichte aber auch Hauskatzen. Daher ist es unerlässlich, dass man den Standort der Vogelfütterung nicht so wählt, dass man die Singvögel den Beutegreifern auf einem Silbertablett anbietet. Singvögel mögen übersichtliche Stellen, die mindestens zu drei Seiten hin einen Ausblick haben. Auch sollte die Futterstelle nicht weiter als etwa zwei Meter von einer Hecke oder einem Baum entfernt sein, die im Notfall als rettender Unterschlupf genutzt werden können. Gleichzeitig sollte aber auch dringend darauf geachtet werden, dass das Vogelhäuschen- oder der Spender nicht unmittelbar vor Scheiben platziert werden, da hier eine zu große Gefahr besteht, dass die Vögel diese nicht sehen und mit dieser kollidieren. Auch wäre es sinnvoll den Standort für die Vogelfütterung vor Wind und Regen zu schützen, damit im Winter das Vogelfutter nicht verdirbt oder vereist. Wenn ihr diese wenigen Dinge beachtet, dann steht dem sicheren Festmahl für die Singvögel nichts mehr im Wege. Wir wünschen euch viel Spaß bei der Fütterung und spannende Beobachtungen!

Autor: Matthias Overmann

Als Ornithologe und Biologe unterstützt Matthias das Team mit seinem Fachwissen und versorgt uns mit den wissenschaftlichen Neuigkeiten rund um die Themen Vogelfütterung und Ornithologie. Ihn treibt insbesondere das dramatische Artensterben an, weshalb er sich schon seit Jahren im Naturschutz engagiert.

„Die Vogelfütterung ist eine der einfachsten Arten, Vögeln etwas Gutes zu tun“

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